MüMi´s - Traumreisen
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Frankreich: Eine Trabant-Traumreise?!?
Montag, 19. Oktober 2020
Trabantreise nach Frankreich zum Atlantik
Von Mönchengladbach nach La Rochelle (Südfrankreich) im Juli 2019
Die Tour ist zwar schon etwas her aber diese war echt schön.
Leider habe ich zur Tour so gut wie keine Fotos mehr finden können und so wird der Bericht leider recht Textlastig sein.
Trotzdem gute Unterhaltung.
Hinfahrt: Mönchengladbach, Euskirchen, Trier, Metz, Nancy, Epinal, Vesoul, Besancon, Dole, Chalon sur Saône, Montchanin, Paray-Le-Monial, Montmarault, Montlucon, Gueret, Bellac, Confolens, Confolens, Chasseneuil, Angouleme, Cognac, Saintes, Rochefort, La Rochelle
Rückfahrt: La Rochelle, Nantes, Rennes, Saint Malo, Caen, Rouen, Dippe, Amies, Arras, Cambrai, Bergen, Namur, Lüttich, Aachen, Mönchengladbach
Kurzer Bericht:
Wir packen in unseren Trabi und unseren Camp-Let mit allen Utensilien bis zum Rand voll. Alles muss gut verstaut werden immerhin ist dies unsere erste große Reise mit Zeltanhänger.
Ziel: Südfrankreich. La Rochelle
Eingeplante Reisezeit: 2 Tage für die Hinfahrt sowie 3 Tage für die Rückfahrt.
Jeder Fahrer sollte maximal 400km pro Tag fahren müssen. Wir wollen unserem „Kleinen“ nicht mehr als nötig zumuten und uns natürlich auch nicht.
Der Weg ist das Ziel und bei 80km/h kann der Weg ganz schön lang sein.
Ziel erster Tag: Montlucon
Distanz: 802km
Fahrzeit: 12 Stunden 13 Minuten
Wir fahren bei Dauerregen los. Schon bald wird klar: 26 PS für über 1 Tonne Gewicht (600kg der Trabi, 240 kg Anhänger inkl. Innereien, 150 kg für die Besatzung plus Gepäck) --> Das ist viel! Aber es wird wohl gehen.
Wir fahren Richtung Ardennen. Ein Fehler! Erst geht rauf und dann wieder runter.
Dabei muss ich mich erstmal daran gewöhnen das Gaspedal deutlich fester als üblich durchzudrücken. Die Kraftentfaltung des Trabants ist dabei so umfassend groß das unser Bodenblech schon Beulen hatte. Tja, Rauf kommt der Trabi überall nur halt im schlimmsten Fall nur im 2.Gang mit maximal 30km/h.
Ich möchte nicht dahinter sein.
Bergauf geht das ja noch aber Abwärts wird es echt spannend.
Den hier gibt es zur Verzögerung lediglich Trommelbremsen.
Zwar sind alle überholt und einsatzbereit aber es bleiben halt nur Trommelbremsen. Zur Krönung hinzu kommt noch das es keine Motorbremse gibt.
Dank unseren 2-Takt Motor.
Wir passieren den höchsten Punkt und es geht bergab. Wir fahren langsam - stark bremsend und wieder rollen lassen. Das gibt den Bremsen wieder Zeit zum abkühlen.
Das wiederholt sich nun ständig. Stark bremsen ... - so wie man halt eine Berg runter fährt…. Die Bremsen bleiben weich, und wir kommen gut weiter.
Hinter den Ardennen wird die Landschaft flacher und und auch die Fahrt wird angenehmer. An dieser Stelle war der Auspuff schon quasi frei gebrannt. Wir wollen uns jetzt mal einbilden ein halbes PS mehr Leistung zu habe :-)
Das Französische Landstraßennetz selbst ist gut ausgebaut und die Maut sparen wir uns. Das einzige was nervt sind die Kreisverkehre und davon gibt es eine ganze Menge. Nichts desto trotz waren wir überrascht welch ein Traum die Landschaften in Frankreich sind.
Nur das Wetter wollte es etwas anders als wir. Es regnete Bindfäden und die Sicht war schlagartig gleich Null. Warum hat man nur so schlechte Scheibenwischer verbaut? Aber anders als befürchtet soffen wir nicht ab. Der Trabant blieb dicht und wir trocken.
Alle 200 km gab es ein Fahrerwechsel aber wir merken schnell das 800km etwas zu viel sind. Beim nächsten mal planen wir drei Tage für die Hinfahrt ein.
Und nach etwas über 12 Stunden kommen wir erledigt und angeschlagen auf unseren Campingplatz an und genossen erstmal ein schönes kühles Bier.
Bei aufklarenden Wetter. Hallo Sonne!!
Es folgte eine gute aber kurze Nacht in unserem Caravan…
Diese endete allerdings mit dem morgendlichen Rasenmäherlärm von Seiten des Nachbargrundstück. Der Gartenbesitzer wollte wohl die kühlen Morgenstunden für eine ordentliche Rasenmähaktion nutzen. Doof!
Allerdings erspähte er dabei unseren Trabant und war sofort Feuer und Flame. Ich habe kein einziges Wort verstanden von dem was er uns mitteilen wollte aber nach einer Runde im Trabant zog er sich glücklich zurück. Dachten wir…!
Er kam zurück - mit Freunden - und jemanden der Übersetzen konnte. Es wurde spontan gefrühstückt und viel gelacht. Natürlich war es das mir der frühen Abfahrt aber schön war es trotzdem :-)
Zwischenziel am zweiten Tag: Rochefort
Distanz: 320km
Fahrzeit: 4 Stunden 40 Minuten
Wir waren froh dem Regen entkommen zu sein und das die heutige Etappe nun gerade mal 5 Stunden waren brachte die Lauen noch mal ein ganzes Stück nach Oben.
Stellenweise glaubten wir sogar schon die Küste riechen zu können. Zusätzlich schien die Sonne.
Vorbei an einer geniale Landschaft mitsamt einer kleinen Ehrenrunde - auf Grund einer Meinungsverschiedenheit zwischen Fahrer und Navi - merkten wir fast gar nicht wie die Kilometer dahinschmolzen.
Um so Überraschender war die Erkenntnis das wir am Ziel waren.
Der Kampf unseres 26 PS Monsters gegenüber seiner Last und der Straße merken wir in unseren Knochen aber der folgende Ausblick entschädigte dies alles.
Den hier, bei Rochefour, sahen wir den Atlantik!!!
Endziel am zweiten Tag: La Rochelle
Distanz: 40km
Fahrzeit: 54 Minuten
Wir sind da ….. Aufbauen, Essen und Feiern!
Knapp 1200km mit einem Trabant! Wir sind Stolz!!! Ihr glaubt ja nicht wie viele Blicke wir mit dem Wagen anziehen :-)
Wir blieben 2 Tage … Am Freitag ging es wieder los!
Tolle Tage und tolle Menschen….
Zwischenziel am ersten Tag: Saint Malo (Kanalküste)
Distanz: 330km
Fahrzeit: 4 Stunden 8 Minuten
Für die Rückreise waren 3 Tage geplant. Immer schön gemütlich ... Dabei weniger gemütlich war allerdings der starke Wind, der uns entgegenwehte. Gegenwind merkt man im Trabi sehr stark. Er müht sich und der Verbrauch steigt…. Dieser liegt normalerweise bei ca. 10l/100km…. Jetzt, in einem hügeligen Teil der Autobahn, waren es zwischen 13-14l….. Dazu noch der Gegenwind ->
das schafften die 26 PS manchmal nur gerade so im 2. Gang …
Mittagessen in Saint Malo …. auch ganz schön :-)
Zwischenziel am ersten Tag: Caen (Normandy)
Distanz: 176km
Fahrzeit: 2 Stunden 31 Minuten
Wir fuhren in die Region der Normandy und fanden einen wunderschönen Campingplatz. Nur ca. 20 Minuten vom Meer entfernt. Niemand konnte Englisch oder gar Deutsch aber mit Händen und Füssen klappte die Verständigung schließlich doch noch.
In der Altstadt von Caen verbrachten wir einen absolut entspannten Abend…. Studenten gibt es überall und so waren die Gespräche auch hier kein Problem. Essen und trinken sowieso nicht.
Endziel am zweiten Tag: Amiens
Distanz: 405km
Fahrzeit: 5 Stunden 10 Minuten
Am nächsten Tag hatten die Steigungen sowie der Gegenwind ein Ende.
Die Autobahn war schön flach, so dass wir ab und an einen LKW überholten konnten. Die Hitze war groß, doch bei eingeschalteter Klimaanlage (Fenster auf) ließ es sich gut aushalten.
Wir fuhren noch bis kurz vor Amiens und wollten dort auf unseren Campingplatz einbiegen da passierte dort unsere erste und einzige Panne….
Der Trabant lief nur noch auf einen Zylinder!
Einer der Zündkerzen hatte den Geist aufgegeben. Das passiert schon mal aber einen Schockaugenblick hatten wir schon :-)
Schlafen!
Ziel am dritten Tag: Mönchengladbach
Distanz: 410km
Fahrzeit: 5 Stunden 48 Minuten
Jeder Urlaub mal zu Ende……
Gut angekommen und viel erlebt
... es war mal wieder eine sehr schöne Tour.